Im Bremervörder Rathaus findet ab Donnerstag, den 11. Januar 2024 eine ganz besondere Kunstausstellung statt.

Zusammen mit der JVA Bremervörde stellen wir im Parlamentarischen Trakt des Rathauses Bilder aus, die von den Gefangenen der Bremervörder Justizvollzugsanstalt gemalt wurden.

Die Ausstellung ist immer donnerstags von 15-18 Uhr zu sehen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Auf dem Foto: Bürgermeister Michael Hannebacher, Projektkoordinatorin Ute Siemens und Projektleiter der JVA Christian Kücks.

 

Die Pressemitteilung der JVA Bremervörde zur Ausstellung:

KiK – Kunst im Knast

Im Rathaus der Stadt Bremervörde werden vom 11.01.2024 bis zum 25.01.2024 Bilder gezeigt, die von den Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt Bremervörde gemalt wurden. Seit 2013 ist die Ländliche Erwachsenenbildung privater Partner in der JVA Bremervörde. Die LEB kümmert sich im Rahmen des Sozialfürsorgevertrages unter anderem um die Freizeitgestaltung der Gefangenen.

Immer montags trifft sich die Kunstgruppe von 15:30 Uhr bis 18:30 Uhr unter Anleitung von Ellen Tiedemann-Bartsch. Das sind drei Stunden in der Woche, in denen zehn Insassen die Gedanken mit Farbe und Pinsel auf Papier verewigen können. Die Teilnehmer genießen diese Auszeit vom Haftalltag. Sie können selbst entscheiden, was sie malen oder zeichnen wollen. Die Teilnehmer durchlaufen eine professionelle Anleitung zum Malen und Zeichnen. Es wird über Grundlagen der Bildgestaltung, über Maltechniken alter Meister gesprochen. Sie werden in der Freizeitgruppe gut für ihr Hobby vorbereitet und manche Teilnehmer entdecken hier ihr kreatives Potenzial. Sie setzen oft eigenen Ideen um oder orientieren sich an künstlerischen Vorlagen, die sie mit eigener Interpretation umzusetzen versuchen. Die Motive sind klassische Landschaften, abstrakte Illustrationen. Manchmal gibt Ellen Tiedemann-Bartsch auch ein Thema vor. Die Gruppe hat keinen behandlerischen Ansatz. Dennoch gibt es genug Raum, auch über die Bilder und Gedanken dazu zu sprechen. Dies wird auch von den Gefangenen genutzt.

Einige der Bilder zieren die Wände und Flure der JVA. Im Jahr 2020 hat die Kunstgruppe einen Kalender mit ihren Werken erstellt. Ein Jahr davor haben die Teilnehmer zusammen mit der Gesprächsgruppe „Vater sein in Haft“ das Märchen vom Sterntaler illustriert.

Die Kunstgruppe ist natürlich auch ein Baustein für die Resozialisierung der Gefangenen Hier haben die Inhaftierten eine der wenigen Möglichkeiten, sich frei zu entfalten und sich vielleicht auch so zu fühlen. Durch die künstlerische Beschäftigung bekommen sie einen Anstoß, das eigene Verhalten zu reflektieren und Antworten zu finden. Es ist immer wieder erstaunlich, was für Bilder die Teilnehmer hier aus sich herausholen.