Findorff-Siedlungen
Bemerkenswert sind die im Norden der Stadt Bremervörde gelegenen typischen Moorhufensiedlungen (Straßendörfer), die vor ca. 200 Jahren im Rahmen der Kolonisation der Moore zwischen Weser und Elbe vom Königlichen Moorkommissar Jürgen Christian Findorff angelegt wurden, mit Kanal, Schöpfwerk, alten Fachwerkhäusern und Storchennestern. Als die wohl am besten erhaltene „Findorff-Siedlung“ ist der Ortsteil Ostendorf anzusehen.
Findorff-Grabmal
Auf dem Friedhof in Iselersheim liegt die Ruhestätte des Moorkommissars Jürgen Christian Findorff, des Gründers zahlreicher Moordörfer im Landkreis Rotenburg (Wümme) (1720 bis 1792).
Findorff-Haus
Mehrere Gebäude des Ortsteiles Iselersheim wurden nach Jürgen Christian Findorff benannt, so die 1958 erbaute "Findorff-Kirche" und die 1967 eingeweihte "Findorff-Schule Iselersheim". Anläßlich des 200. Todestages 1992 wurde im Ortsmittelpunkt am Rande des früheren Begräbnisplatzes ein Gedenkstein zu seinen Ehren aufgestellt.
Der 1980 gegründete Heimatverein Iselersheim e. V. errichtete neben Findorff-Kirche und Findorff-Grabanlage ein zuvor in Ostendorf abgetragenes altes Fachwerkhaus mit Reetdach, ein so genanntes Altenteiler- oder Häuslingshaus. Nach zweijähriger Bauzeit wurde es im Mai 2005 feierlich eingeweiht. Das Heimathaus erhielt zu Ehren des Moorkommissars den Namen "Findorff-Haus".
In diesem Haus wird die örtliche Geschichte bewahrt und dokumentiert. Außerdem wird es für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Im Mittelpunkt steht aber die Dauerausstellung zum Leben und Werk des Moorkommissars Jürgen Christian Findorff. Diese Ausstellung wurde im Obergeschoss des Gebäudes eingerichtet und informiert über folgende Themen:
- Findorff, seine Person, sein Werdegang und die Familie (Geschwister, Nichten und Neffen)
- sein Wirkungsgebiet (die Moore, die von ihm geschaffenen Moorsiedlungen)
- die Situation der Moore vor der Kolonisation
- das Moor (Aufbau, Entstehung, Vegetation)
- Struktur eines Moordorfes und der ideale Moorbauernhof nach Findorff's Plänen
- Findorff als Baumeister (u. a. Kirchenbau in Grasberg, Worpswede und Gnarrenburg)
- das Leben im Moor.
Das "Findorff-Haus" ist von Mai bis September jeweils am 1. Sonntag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Auch außerhalb dieser Zeit kann es nach Absprache besucht werden.