Bremervörde bleibt weiterhin "staatlich annerkannter Erholungsort" - Oste-Stadt schließt umfangreiches Überprüfungsverfahren erfolgreich ab
Zum Ende des vergangenen Jahres ging im Bremervörder Rathaus die erlösende Nachricht ein: Die Stadt an der Oste bleibt staatlich anerkannter Erholungsort! Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung hatte zuvor positiv hierüber entschieden. Lohn für alle Mühen in einem umfangreichen und aufwendigen Überprüfungsverfahren.
Im Jahr 1998 wurde der Stadt Bremervörde das Prädikat „staatlich anerkannter Erholungsort“ erstmals – und seinerzeit unbefristet – verliehen. Mit Inkrafttreten einer neuen Kurort-Verordnung wurde diese Prädikatisierung jedoch nachträglich befristet. So musste der Titel erstmals bereits nach zehn Jahren neu beantragt werden, im Jahr 2010 wurde er Bremervörde erneut verliehen. Und nach nunmehr zehn Jahren stand abermals ein umfangreiches Überprüfungsverfahren an.
Prädikatisiert werden grundsätzlich nur Orte, die eine gewisse touristische Infrastruktur vorweisen können. Klassifizierte Übernachtungsbetriebe, Rad- und Wanderangebote, öffentliche Erholungs- und Sporteinrichtungen und eine umfassende medizinische Versorgung sind nur einige der vielen Grundvoraussetzungen. Mit dem grünen Juwel der Region – dem Natur- und Erlebnispark am Vörder See –, dem Familienbad „Delphino“, der NABU-Umweltpyramide oder dem Bachmann-Museum hat Bremervörde hier natürlich Einiges vorzuweisen.
Neben dem Imagegewinn im Wettbewerb mit anderen Kommunen bringt der Titel Erholungsort auch Vorteile für den Bremervörder Einzelhandel mit Blick auf die Ladenöffnungszeiten. So ist es z. B. ausschließlich in prädikatisierten Orten gestattet, am vierten Advent die Geschäfte für einen verkaufsoffenen Sonntag zu öffnen. Daher ist dieses Prädikat ein Gewinn für die gesamte Stadt. Der Titel „Erholungsort“ bedeutet für Bremervörde eine Auszeichnung für das bisher Geschaffene und stellt zugleich eine Verpflichtung für die Zukunft dar.
Bereits seit Ende 2019 war man im Bremervörder Rathaus – genauer bei der zuständigen Natur- und Erlebnispark GmbH – mit dem Überprüfungsverfahren zum staatlich anerkannten Erholungsort beschäftigt. Es galt die Servicequalität der Tourist-Information, die Klassifizierung von Übernachtungsbetrieben und die „Freiheit von Hygieneschädlingen“ nachzuweisen. Ein umfangreicher Erhebungsbogen, unter anderem mit Fragen zur Bauleitplanung, zum Straßenverkehr, zur Barrierefreiheit und Erholungsangeboten, musste beantwortet werden.
Nachdem alle Informationen und Unterlagen zusammengestellt und dem zuständigen Amt für regionale Landesentwicklung in Lüneburg (ArL) übergeben wurden, folgte im August 2021 – corona-bedingt deutlich später als ursprünglich vorgesehen – eine Ortsbegehung. Zusammen mit dem Bürgermeister sowie Vertretern der Natur- und Erlebnispark GmbH nahm das ArL die touristischen und infrastrukturellen Einrichtungen Bremervördes genau unter die Lupe. Nicht unerwähnt blieb in diesem Rahmen natürlich auch die eine oder andere Schwachstelle der Ostestadt. Die belastende Verkehrssituation in der Innenstadt spielte hierbei die größte Rolle. Alles in allem überwiegten aber die positiven Eindrücke, die das ArL an diesem Tag in Bremervörde gewinnen konnte.
Und nach der Ortsbegehung hieß es dann: Abwarten und Daumen drücken. Bis dann Ende des vergangenen Jahres endlich der positive Bescheid in Bremervörde einging.
Die Stadt Bremervörde bzw. die Natur- und Erlebnispark Bremervörde GmbH bedankt sich auf diesem Wege bei allen Beteiligten für ihre Unterstützung – insbesondere bei der Durchführung der Ortsbegehung – die zum positiven Abschluss dieses Überprüfungsverfahrens beigetragen hat.
Foto: © Ralf G. Poppe